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Money Mules – Achtung illegale Geldwäsche!

complete Magazin 2024

Minimaler Aufwand, super Gehalt, ausschließlich Homeoffice, lediglich eigenes Bankkonto nötig. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es auch. Mit derart attraktiven Stellenangeboten locken Kriminelle sogenannte „Money Mules“ für ihre Geldwäsche an. Finger weg davon!

Seien Sie wachsam, denn bei diesen vermeintlichen Transaktionen handelt es sich um keine Freundschaftsdienste, sondern um Geldwäsche
@ kanchanachitkhamma
Wer sich als Money Mule einspannen lässt, ob bewusst oder unbewusst, macht sich strafbar
© Stadtratte by Getty Images

Als „Money Mule“, auf Deutsch „Geldesel“, werden Personen bezeichnet, die Geld aus krimineller Herkunft überwiesen bekommen, es auf unterschiedliche Weise weitertransferieren und sich dadurch der Geldwäsche strafbar machen. Auch hier gilt: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe. 

Junior Trader und Finanzagent:in

In den meisten Fällen versuchen Kriminelle über soziale Medien oder fingierte Webseiten mit verlockenden Stellenangeboten gutgläubige Personen als sogenannte Finanzagent:innen oder Junior Trader zu ködern. Die Kontaktaufnahme erfolgt meist via Mail, Pushnachricht, Messenger oder dergleichen, wobei die Auftraggeber unbekannt bleiben. Dabei werden hohe Provisionen bei geringem Arbeitsaufwand in Aussicht gestellt und meist keine vorgängigen Ausbildungen oder Fachkenntnisse verlangt. Viele der angeblichen Firmen verfügen häufig über eine glaubwürdige Webseite oder nutzen missbräuchlich die Namen tatsächlich existierender Firmen für ihre Zwecke. Diese betrügerischen Stellenangebote erscheinen meist gerade für Menschen besonders attraktiv, die sich gerade auf Jobsuche oder in finanziellen Schwierigkeiten befinden. Denn Kriminelle nutzen die Gutgläubigkeit oder wirtschaftliche Notlage der Money Mules skrupellos aus. Sie scheuen auch nicht davor zurück, Money Mules direkt anzuwerben, etwa vor Schulen, Vereinen oder vor dem AMS. Dabei werden ihnen entweder verschiedene lukrative Jobangebote unterbreitet oder eine dringende Hilfe bei Notlagen vorgegaukelt. Auch ein als sogenannter Freundschaftsdienst getarnter Auftrag, um die Gelder innerhalb Österreichs zu transferieren oder persönlich zu übergeben, fällt unter Money Muling und erfüllt somit den Tatbestand der Geldwäsche.

Unfreiwillige Hilfe zur Geldwäsche

Der Zweck der Anwerbung von Money Mules besteht darin, dass diese entweder selbst ein Bankkonto eröffnen oder über ihre eigenen Konten Gelder empfangen oder abheben. Anschließend sollen diese Gelder per Postsendungen mit Hilfe eines Geldtransfer-Services oder anderweitig ins Ausland weitergeleitet werden. Vermehrt wird auch ein Wechseln der Vermögenswerte in eine Kryptowährung verlangt. Da dieses Geld stets aus unterschiedlichen illegalen Quellen wie etwa Drogenhandel, Cyberkriminalität oder betrügerischen Handlungen stammt, brauchen die Kriminellen die sogenannten Money Mules, um die Spur des Geldes zu verwischen und es wieder in den legalen Geldkreislauf einzuschleusen. Als Bezahlung wird üblicherweise eine bestimmte Provision vereinbart. Wer sich jedoch als Money Mule einspannen lässt, ob bewusst oder unbewusst, macht sich strafbar.

Keine Freundschaftsdienste

Dass es sich bei diesen vermeintlichen Transaktionen allerdings um keine Freundschaftsdienste, sondern um Geldwäsche handelt, erfahren viele oft erst, wenn die Bank die Konten sperrt oder die Polizei gegen sie ermittelt. Ganz egal ob die Überweisung auf fremde Bankkonten, Ein- und Auszahlungen von Bargeld, Umtausch in fremde Währungen und Kryptowährungen oder direkte Geldübergaben, hinter all diese Tätigkeiten steckt der Auftrag für eine illegale Handlung. Auch wenn ein Money Mule nicht an der Haupttat, also etwa dem Betrug, beteiligt ist, durch das Zurverfügungstellen des Bankkontos wird die Verschiebung und Verschleierung des illegalen Geldes möglich. Ob dies nun freiwillig oder unfreiwillig geschieht, macht keinen Unterschied, denn Geldwäsche ist verboten und die Strafen sind hoch. Außerdem hinterlassen solche Handlungen weitreichende Folgen im Strafregister.

So schützen Sie sich vor Money Muling

  • Seien Sie wachsam – Gerade lukrative Jobangebote mit raschen Verdienstmöglichkeiten ohne entsprechendem Arbeits- und Zeitaufwand sind verdächtig.
  • Erkennen Sie Spam-E-Mails – Reagieren Sie auf keine E-Mails von unbekannten Absendern.
  • Geben Sie grundsätzlich nie persönliche Daten oder Bankkonten leichtfertig heraus.
  • Überprüfen Sie den Arbeitgeber – Lassen Sie sich nicht von scheinbar professionellen Webseiten täuschen.
  • Bewegen Sie kein Geld, dessen Herkunft Sie nicht kennen – weder auf Ihrem Konto noch per Post oder persönlich.
  • Melden Sie verdächtige Stellenangebote oder Kontaktaufnahmen der Polizei.
  • Sensibilisieren Sie Ihr Umfeld für das Thema Money Mule.

Um sich vor einer Beteiligung als Money Mule zu schützen, sollten Sie bei verdächtigen Angeboten doppelt wachsam sein. Achten Sie außerdem stets auf Ihre sensiblen Daten und geben Sie diese niemals an Dritte weiter. Wie Sie betrügerische Kontaktaufnahmen von Cyber-Kriminellen in Form von Phishing erkennen, lesen Sie in unserem Magazinartikel „So schützen Sie sich vor Phishing“.
Darüber hinaus startete Europol im Dezember 2021 mit „#DontbeaMule – lass Dich nicht zum Täter machen!“ eine europaweite Kampagne.

Hier finden Sie alle wichtigen Infos noch einmal zusammengefasst: #dontbeaMule

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