Tierischer Sommerspaß

Im Freibad und am Badeteich. Wir waren da. Mit und ohne Gummitier. Immer mit Eis. Wir haben gebastelt, wir haben gelesen. Wir haben wieder Eis gegessen. Wir waren am Spielplatz. Wir waren im Wald. Wir haben unter Gejammer eine Radtour gemacht. Tablet und Fernseher glühen, das Hörspiel-Abo rentiert sich endlich. Wir haben noch mehr Eis gegessen.
An diesem Punkt könnten wir nachlesen „warum Langeweile für Kinder wichtig ist“. Jul und Rogge haben garantiert Strategien für Erziehungsgenötigte, die über Noise-Cancelling-Kopfhörer und Prosecco ab 9.30 Uhr erhaben sind. Oder wir suchen das Abenteuer und Orte, die tierischen Spaß versprechen – für die Kleinen ebenso wie uns selbst.

Das UnterWasserReich im Naturpark Hochmoor Schrems

„Was frisst so ein Fischotter?“ Das wissen Lisi, Armin und Juno genau. Beim Otter-Exklusiv-Programm in Schrems im Waldviertel dürfen sie die Jause für Otto, den Fischotter, schnippeln und selbst verfüttern. Erst bestaunen sie eine Tiefkühltruhe voller Fisch, später das Unterwasserleben in den Teichen und Mooren im Wassergarten und heimische Fische und Krebse. Wels, Barsch und Hecht demonstrieren in stoischer Fischmanier eine faszinierende Welt unter Wasser. Mikroskop-Liveshows zeigen, im Mikroskop aufgenommen und auf Leinwand projiziert, Planktonlebewesen aus dem Teich. Die Mikroskopierstationen einen Raum weiter sind die längste Zeit von Erwachsenen belegt. Sie erklären dem Nachwuchs, was er lieber selbst sehen würde: „Kann ich jetzt endlich auch, Papa?!“

www.unterwasserreich.at

Kittenberger Erlebnisgärten – auch den Eltern empfohlen
Plätschernde Bachläufe, blühende Beete, schattige Platzerl, eine Hängematte. Was für Elternohren wie das Paradies auf Erden klingt, ist auch eins für die Kinder. Während die Eltern zwischen den fünfzig Themengärten und libellenumtanzten Naturteichen lustwandeln, toben in Schiltern bei Langenlois die Kleinen auf Riesen-Strohpyramide, Adrenalin-Rutschenturm und der nigelnagelneuen Blumen-Tret-Gokart-Bahn. Zumindest in unseren Träumen wäre das so. Im echten Leben brettern wir auf Stoffsäcken coole Rutschen hinunter, weil die Kleinen allein zu feig sind. Wir setzen immer wieder den Sonnenhut auf den Kinderkopf, kleben Pflaster auf verunfallte Knie und klatschen Beifall beim Sommerhighlight, dem Kindermusical „Ritter Rost und die neue Burg“. Was uns tröstet: Wir haben schon den Plan in der Tasche. Wo jetzt zuhause noch ein hässliches Trampolin steht, kommt irgendwann unser Naturpool hin.

www.kittenberger.at

König der Löwen im Tierpark Stadt Haag
Hakuna Matata im westlichen Niederösterreich. „Schau mal, Mama, Timon, das Erdmännchen! Wo ist denn Pumbaa?“ Das freche Warzenschwein sucht man vergebens, dafür räkeln sich Simba und Naala gähnend nur ein paar Meter weiter. Der naturnahe 32 Hektar große Tierpark beherbergt rund 700 tierische Bewohner. Hier füttern Kinder Kamele, Alpakas, Kaninchen und die stets unersättlichen Zwergziegen. Von den Pavianen und Berberaffen und ihrem putzigen Nachwuchs kann sich der eigene kaum losreißen. Auf den Spielplätzen und im Motorikpark geht der Affenzirkus dann weiter – ganz ohne Zaun. Die Bananen in der Jausenbox werden zugunsten von Cornetto und Co. verschmäht.

www.tierparkstadthaag.at

Der wilde Berg mit Sessellift in Mautern
Wild geht es rauf und noch wilder runter. Hinauf führt ein Sessellift, auf dem sich höhenangstgeplagte Väter in die Rücken ihrer Kinder krallen. Und runter? Per Sommerrodelbahn. Wer Mutti draufgängerisch erleben will, setzt den Helm auf und besteigt mit ihr ein Mountain-Kart. Zwischen Rauf und Runter warten 300 Alpentiere, Alpakas, Yaks und amerikanische Bisons. Bei der Greifvogelschau ziehen am wildesten Berg der Steiermark Geier, Bartkauz und Rotmilan ihre Kreise über eingezogenen Köpfen. Gefüttert werden publikumswirksam Bären, Wildkatzen, Füchse und – Highlight – die Waschbären. „Die sind das Megaherzigste, wo ich im ganzen Leben überhaupt gesehen hab“, schwärmt eine Vierjährige und nimmt dazu ausnahmsweise den Schnuller aus dem Mund. Genau: Kindermund tut Wahrheit kund.

www.derwildeberg.at

Eis an jeder Ecke im Erlebnispark Eisgreissler
Wasserspiele, Rutschen, Gokart-Bahn, Hüpfpolster. Und an jeder Ecke lauert die Eistüte. Dazwischen läuft Rudi, die Maskottchen-Kuh, schwitzend und winkend durch fröhlich tobende Kinderhorden. Der Eisgreissler kann Eis. Und er kann Spaß. Der Erlebnis-Hügel in Krumbach in der Buckligen Welt ist ein gigantisches Kinder-Wow. Schule des Lebens sind die unspektakulären Kugelbahnen: Ewiges, rollendes Glück, unterbrochen von Momenten aus der Bahn gefallenen Unglücks. Trost findet die Kinderseele im weichen Fell von Minischaf oder Kaninchen. Diesen Sommer wartet jede Woche eine neue Show: tanzende Hunde, Puppen, Akrobat:innen, Clowns.
Was Sie wissen müssen: 1. Ja, leider, das Anstehen für den Milchshaker lohnt sich. 2. Drei Kugeln sind besser als zwei (gilt für die Eistüte wie für die Kugelbahn).

www.eis-greissler.at

Gassigehen mit einem Wolf im Wildpark Ernstbrunn
Schon mit einem Wolf Gassi gegangen? Die privaten Spaziergänge sind das Highlight im Wildpark Ernstbrunn im niederösterreichischen Weinviertel. Perfekt für den „Was ich in den Ferien erlebt habe“-Aufsatz. Eine Nummer kleiner geht aber auch: Wölfe hautnah erleben und jaulend beim Heulkonzert begleiten, Steinböcke oder Zackelschafe aus der Hand füttern und mit Sikawild auf Tuchfühlung gehen. Die Hochlandrinder mit ihren XXL-Schlabberzungen zaubern selbst dem ferienmüdesten Erwachsenen ein Lächeln ins Gesicht – und ein Feuchttuch aus der Tasche.

www.wildpark-ernstbrunn.at

Kampf um edle Steine im Edelsteinpark Pielachtal
„Pirat- oder Tier-Rätselrallye?“ Der junge Mann am Eingang zum Edelsteinpark Pielachtal in Hofstetten-Grünau will es genau wissen. „Piratin!“, ruft das Mädchen, schnappt die Schatzkarte und stürmt los. Zuerst zum Smaragdsee oder zur Bernsteingrotte? Bei vierzig interaktiven Stationen lösen die Kinder Rätsel oder schürfen im Wasser oder Sand nach Edelsteinen. Allerdings: Kinder wollen Edelsteine finden, nicht suchen. Ganz anders Oma, Opa, Mutter und natürlich der Vater. Der Goldwaschbach ist voll mit Erwachsenen in hochgekrempelten Hosen. Den Schürfteller schwenkend, schielen sie verstohlen zu ihren Goldrauschkontrahent:innen. Ob da drüben ein besserer Platz ist?

www.edelsteinpark-pielachtal.at

Zotters Essbarer Tiergarten und Schokolade, soviel man essen kann

Eine Warnung vorweg zum Thema Prinzipien, Regeln, Vorsätze, die die Rationierung von Süßigkeiten betreffen: Kann man vergessen! In Bergl nahe Riegersburg in der Steiermark dreht sich in und rund um Josef Zotters „Schokoladenfabrik“ alles um die Kakaobohne. Bei einer Verkostungstour erfahren  Besucher:innen, wie Schokolade entsteht. Das goldene Ticket für Charly und Co. ist hier ein magischer Löffel. Rund um die Manufaktur ist das Motto „Schau dem Essen ins Auge“. Im Essbaren Tiergarten verbringen Familien ohne Schoko-Schock den Tag. In dem weitläufigen Erlebnis-Bauernhof warten jede Menge Tiere, originelle Erlebnisstationen, Riesenrutsche, Bauerngolf und Abenteuerspielplatz. Ganz neu: das Speck Takel, eine gläserne Fleischwerkstatt. Denn: Die Wahrheit ist auch Kindern zumutbar.

www.zotter.at

Kinder schlafen sehen, wenn auch die von Zootieren
Von A wie Affe bis Z wie Zebramanguste. An der steil aufragenden Felswand des Zoo Salzburg turnt, wühlt und – leider oft – schläft das Kinder-ABC der Tiere. 150 Arten mit rund 1.500 Tieren beherbergt der ehemalige „Tiergarten Hellbrunn“ auf dem 14 Hektar großen Areal im historischen Schlosspark. Im August noch länger als sonst: freitags und samstags beim „Nachtzoo“ bis 22 Uhr mit geführten Kurztouren, Tierpfleger-Talk, Kreativstation und Nachtzoo Rallye. Dann geht es von Binturong oder Brillenpinguin zu Schneeleopard oder Stachelschwein bis Vielfraß, Weißhandgibbon und Zwergtaggecko. Nur das Yak, das sucht man vergebens.

www.salzburg-zoo.at