Wo der Wilde Kaiser urlaubt
complete Magazin 05/23
In der Region am Fuß des Wilden Kaisers kommen Genussmenschen, Erlebnishungrige, Wanderbegeisterte oder Wissensdurstige auf ihre Kosten
Markante Felsformationen zeichnen das Kaisergebirge aus. Hier führen Wanderwege und Klettertouren über Almwiesen, durch Wälder und über Felsen hinauf zu imposanten Gipfeln. Von dort blickt man auf die sanften Grasberge der nördlichen Kitzbühler Alpen. Ihre Almhütten erreicht die Familien- und Einkehrfraktion auch gemütlich per Gondelbahn. Zu ihrem Gusto tragen auch zahlreiche Produzent:innen, Landwirt:innen und Gastronom:innen mit ihren Produkten bei. Hier ein paar Highlights der Region Wilder Kaiser:
Im Naturschutzgebiet Kaisertal
Bis vor fünfzehn Jahren war das Kaisertal (www.kufstein.com) nur über viele Stufen und zu Fuß erreichbar. Seit 1963 ist es Naturschutzgebiet. Einen kürzlich gebauten Autotunnel dürfen nur die Bewohner:innen des Tals benutzen. Die Route durch das Kaisertal gilt als eine der schönsten Wanderungen im Kaisergebirge. Sie beginnt mit dem „Kaiseraufstieg“, wo man mit etwa 280 Stufen einen Höhenunterschied von 200 Metern überwindet. In 2,5 Stunden ist man vorbei an einigen Gasthöfen wieder am Ausgangspunkt. Oder man zweigt unterwegs noch ab und nimmt Naunspitze und Petersköpfli mit.
Wer genug vom Latschen hat, der sucht sich Latschen der anderen Art und besucht Manfred Lehnert. Seine Latschenbrennerei Hofmann (www.latschenkiefer.at) liegt im Naturschutzgebiet Kaiserbachtal. Aus frischen Nadeln und Zweigspitzen der Bergkiefern vom nahegelegenen Feldberg wird hier in vierter Generation Latschenkiefernöl destilliert. Das stärkt laut Manfred die Immunabwehr und hilft bei Muskelbeschwerden – perfekt für unseren Muskelkater nach den Wanderungen.
Durchatmen steht auch bei Sebastian Schrödl in Rettenschöss ganz oben auf der Liste. Wenn es bei dem gelernten Waldaufseher und Biobauern vom Flecknerhof (www.sebastians-waldpädagogik.at) so etwas wie Listen gäbe. Der Waldpädagoge streicht Stress und Hektik, statt Müssen ist hier Dürfen angesagt. In Form von Sehen, Fühlen, Begreifen und Erfahren. „Schließlich ist jeder von uns Teil der Natur!“ Sein Wissen über ihre heilende Kraft teilt er gern. „In der Natur fühlen wir uns wohl, weil sie uns nicht beurteilt.“ Bei Meditationen im stillen Bergwald, bei Kräuterführungen oder einer Schwitzhüttenrunde kommt man zur Ruhe und ein paar Schritte näher zu sich selbst. Danach hilft eine Nacht im Baumhaus, den Lärm des Lebens zumindest für einige Zeit zu vergessen.
Die Welt der Bienen
Woher weiß eine Biene, wie sie eine Wabe baut? Wie findet sie wieder zurück nach Hause? Die Imkerin Rosemarie Burger-Knapp hat Antworten auf diese und noch mehr Fragen. Am Huberschmiedhof in Walchsee (https://huberschmiedhof.at) lädt sie zu Bienenwanderungen ein. Mit dem Vierer-Sessellift Zahmer Kaiser geht es in fünfzehn Minuten auf den Berg, dann wird eine Stunde gewandert. Je älter die Biene wird – etwa sechs Wochen –, umso vitaler und aktiver wird sie. Das Konzept hat Rosemarie Burger-Knapp verinnerlicht. Je länger wir unterwegs sind, desto enthusiastischer wird sie. Inmitten blühender Almwiesen wird die Wanderung mit ihr zum Erlebnis für alle Sinne. Immer wieder kramt Rosemarie in ihrem Wanderrucksack und zaubert Bienenwachs-Balsam zum Eincremen oder duftendes Bienenwachs für selbst gerollte Kerzen hervor. Ihre selbst gebackenen Kekse mit Honig und Blüten versüßen den bitteren Abschied.
Wer von Maja und Co. noch nicht genug hat, besucht Sandra und Dieter Christen auf der Tiroler Bienenalm Thiersee (www.tirolerbienenalm.at). Die beiden setzen auf die Heilkraft von Bienenprodukten. Die aromatischen Dämpfe aus ihren Bienenstöcken wirken als Atemtherapie bei Asthma, Pollenallergie, Burn-out oder Migräne. Propolis verwenden die Bienen selbst gegen schädliche Pilze, Viren und Bakterien, Gelee Royal, das Futter der Königin, soll leistungssteigernd und aphrodisierend wirken. Was aber garantiert zu gesteigertem Wohlbefinden beiträgt, ist eine Wanderung durch den nahegelegenen Wald, etwa entlang des Wald-Wild-Bienenlehrpfads Thiersee.
Nachhaltiger Tourismus für den Urlaub
Unweit des Walchsees liegt der Walchseer Hof (www.walchseerhof.com) von Georg Kaltschmid. Er setzt sich in der Region für nachhaltigen Tourismus ein. Vor Jahren hat er den elterlichen Landgasthof übernommen und zu einem ökologischen Vorzeigebetrieb umgestaltet. „Ich wollte zu hundert Prozent hinter dem stehen können, was ich tue.“ Die Zimmer im Walchseer Hof sind mit Zirbenvollholz heimischer Tischler eingerichtet, auch im übrigen Hotel dominieren ökologische Baustoffe. Beim Thema Solaranlage und Wärmepumpe war er Pionier, 2015 wurde das Hotel mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. „Dass wir in der Küche auf Bio und Regionalität achten, muss ich nicht dazusagen.“
Nicht am See, dafür aber am Berg liegt der Kaiserhof Ellmau (www.kaiserhof-ellmau.at). Immer im Blick: das gewaltige Bergmassiv des Wilden Kaisers. Die Auszeichnung „Hotel des Jahres 2022“ trägt der Kaiserhof nicht ohne Grund: Auf seine Gäste wartet Luxus pur. Im 18 Meter langen Pool am Dach des vierstöckigen Spa-Turms genießt man schwimmend einen 360-Grad-Blick von den Kitzbühler Alpen bis zum Inntal.
Mit Grillabenden, privater Sauna oder Kaminfeuer wartet die Wochenbrunnalm (www.wochenbrunn.com) auf. Und mit zehn entzückenden Alpenchalets. Auf Wunsch kommen der täglich frische Frühstückskorb sowie Getränke oder Abendessen direkt ins Chalet.
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TIPP
Das Projekt „Kaiserweis“ ist eine regionale Initiative zur Vermarktung regionaler Produkte und Dienstleistungen. Ihr Ziel ist, kleine Betriebe zu vernetzen und innovative Projekte bei der Vermarktung zu unterstützen. Etwa die Kuhbäuerin Andrea Hallbrucker, die mit Mutterkuhhaltung arbeitet. Oder den traditionellen Holzkünstler Georg Embacher, der Steinböcke, Gämsen und Adler schnitzt. www.kaiserweis.at
Infos über Unterkünfte, Aktivitäten, Mobilität und Veranstaltungen aus der Region unter www.wilderkaiser.info
Bild: Biobäuerin Andrea Hallbrucker vom Aignerhof kennt ihre Kühe beim Namen