Der große card complete Krapfentest

Sein Handwerk hat Della Bona in der Konditorei seines Vaters im lombardischen Varese erlernt, eher er in Wien für Aida, Do & Co und Gerstner Süßes machte. Für uns hat Williams Della Bona seine eigene Backstube verlassen und mit gustatorischer Unterstützung seines 13-jährigen Sohns Joel zwölf Faschingskrapfen blind verkostet. Seine Punkte vergab er nach Schulnotensystem in den Kategorien Aussehen, Geruch, Geschmack des Teiges sowie Geschmack der Füllung. Hier ist das subjektive Ranking der besten Faschingskrapfen:

Platz 1. Note: 1,75. Kurkonditorei Oberlaa (Stück € 2,30). Bestnoten in den Kategorien Geruch und Teig. Sehr süße Marmelade, gutes Rum-Aroma im Teigling.

Platz 2. Note: 2. Bäckerei Öfferl (Stück € 3,40) und Vollkorn-Bio-Bäckerei Waldherr (Stück € 2). Der Öfferl-Krapfen punktete mit seinem Aussehen, weniger konnte er jedoch mit seiner Marmelade überzeugen. Der Faschingskrapfen der Vollkorn-Bio-Bäckerei Waldherr fiel vor allem durch seine vergleichsweise sparsame Füllung auf, machte dies aber wieder durch seinen besonders aromatischen Teig wett, in dem Williams Della Bona Vanille- und Rum-Aromen auffielen.

Platz 3. Note: 2,25. Bio-Vollwertbäckerei Gradwohl (Stück € 1,60). Vielleicht nicht der schönste der getesteten Krapfen, dafür der einzige aus Vollkornmehl.

Platz 4. Note: 2,5. „15 süße Minuten“ (Stück € 2,30), Felber (Stück € 1,50), Spar S-Budget (Stück € 0,69). Dass der XXL-Krapfen der Mariahilfer Bäckerei „15 süße Minuten“ nicht komplett durchgebacken ist und ölig schmeckt, ist seiner Größe geschuldet. Der Felber-Krapfen war flach und der Teig ebenfalls nicht gut frittiert. Den Geschmack bewertete Verkoster Williams Della Bona insgesamt eher neutral. Der günstige Faschingskrapfen von Spar S-Budget verhielt sich in allen Punkte-Kategorien weitgehend unauffällig. Einzige Anmerkung: gute Konsistenz.

Platz 5. Note: 2,75. Anker (Stück € 1,50). Eine glatte Eins bekam der Anker-Krapfen für sein Aussehen. Weniger gefallen hat dafür der Teig: starker Germgeruch, wenig Aroma, urteilte Della Bona.

Platz 6. Note: 2,8. Aida (Stück € 1,75) und Bäckerei „Der Mann“ (Stück € 1,50). Die vielen verschiedenen Krapfen der Café-Konditorei Aida sind legendär. Der verkostete Faschingskrapfen war es jedoch leider nicht: Der Teig erwies sich als zu kompakt und klumpte im Mund. Am Faschingskrapfen der Bäckerei „Der Mann“ fand Williams Della Bona die Füllung noch das Beste. Marille pur, die sich auf der Zunge aber schnell in sehr sauer und dann süß zerlegte.

Platz 7. Note: 3,25. Billa (Stück € 1,29). Der frische Faschingskrapfen aus dem Supermarkt erwies sich sowohl optisch als auch in Sachen Marmeladefüllung als enttäuschend.

Platz 8. Note: 3,75. Ströck (Stück € 1,30). Im Vorjahr noch Sieger der Gault-Millau-Krapfenverkostung, landete der Faschingskrapfen der beliebten Bäckereikette in unserer Blindverkostung klar auf dem letzten Platz. Williams Della Bonas Fazit: „Das Öl war zu heiß, weshalb der Krapfen zusammengefallen ist.“ Auch erinnerten Geruch und Geschmack mehr an eine Semmel als an einen Krapfen.